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Bürgerdialog: Etwas geht zu Ende. Etwas neues fängt an.

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Bürgerdialog: Etwas geht zu Ende. Etwas neues fängt an.

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Bürgerdialog: Etwas geht zu Ende. Etwas neues fängt an.

Auf der Schwelle zu einem neuen Bürgerdialog

Die Praxis der Dialogkommunikation verdankt sich einer gesellschaftlichen Krise. Das war in den 1980er Jahren die HIV-Epidemie. In Antwort auf diese Herausforderung formierte sich eine Akteurskonstellation aus öffentlich-rechtlichen Auftraggebern, PR-Agenturen und wissenschaftlicher Begleitforschung, die der Idee einer dialogorientierten Kommunikation den Weg in die Praxis bahnte.
Seither ist diese Praxis auf eine Vielzahl von Themen und Aufgaben übertragen worden. Dabei scheinen die Entstehungsgeschichte und damit inhärente Aspekte einer dialogorientierten Kommunikation mitunter aus den Augen gelangt zu sein.

Heute stehen wir erneut vor gesellschaftlichen Herausforderungen, die die Idee nahelegen, eine neue Akteurskonstellation zu schmieden, die der Praxis einer dialogorientierten Kommunikation neue Impulse gibt. Die Energiewende in ihrer ganzen Komplexität wird dabei eine herausragende Rolle spielen.

Vielleicht gibt diese Beobachtung sogar Anlass zur Bildung einer neuen Akteurskonstellation. Wieder scheinen die Vorzeichen einer Krise dringlich genug zu sein, um neue Wege zu erproben. Jetzt geht es nicht um die Übertragung eines lebensbedrohlichen Virus. Jetzt geht es darum, ein Projekt von nationaler Bedeutung auf den Weg zu bringen und einem Vertrauensverlust der Politik und einer Sklerose der politischen Kommunikation zu begegnen. Es geht auch um neue Übertragungswege für neue Ideen, für neue Verfahren der Beteiligung.

Wieder scheinen überlebte Kommunikationsmodelle untauglich geworden zu sein. Wir müssen inzwischen weiter gehen und weite Teile des Medienmarktes selbst zu einem Teil des Problems erklären. Der ununterbrochene Nachrichten- und Meinungszyklus folgt einer Marktlogik, die die Idee herkömmlicher Presse- und Medienarbeit bestenfalls als naiv erscheinen lässt. Die Gefäße sind übervoll. Ihre Kanäle verstopft. Die Bürger bahnen sich – vorbei an den systemischen Verstopfungen – neue eigene kommunikative Kapillargefäße.

Die Dialogpartner der nächsten Generation sehen wir als Schrittmacher und Gewährleister einer Bürgeröffentlichkeit, die sich ihre eigene Infrastruktur schafft.

Das große Palaver zu Schlichtung von „Stuttgart 21“ hat eine Vorahnung davon vermittelt. Die Runde der akkreditierten Verfahrensbeteiligten rund um den Schlichter Heiner Geißler markiert nur einen winzigen Ausschnitt.

In diesem Geflecht sehen wir die Vorboten eines Bürgerdialogs, der sich von den Vorzeichen der bisherigen „Dialogkommunikation“ emanzipiert.

Diesen Bürgerdialog und seine Gefäße verstehen wir als politisch-kommunikative Allmende. Sie unterliegt weder der medialen Verwertungslogik noch einer politischen Indienstnahme. Was auf ihre Agenda gelangt, mit welcher Aussicht auf Erfolg, mit welchen Formen individueller Beteiligung, können wir heute allenfalls ahnen.

Wir wissen nur so viel: Die nächste Generation politischer Dialoge besteht ihre Bewährungsprobe durch die Konfiguration ihrer Offenheit, durch rigorose Transparenz aller auf dem Spiel stehenden Interessen, durch die Etablierung neuer Akteurskonstellationen, die dem Allmendecharakter auch in der Form ihres Geschäftsmodells gerecht wird: durch gemeinnützige Statuten, die den Ertrag im Dialog ermöglichten Lernens der lernenden Community zurückgibt.

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